Umweltverschmutzung und Lungenerkrankungen - Dres. Erlinger & Kollegen

Akademische Lehrpraxis der Universität Tübingen
Akademische Forschungspraxis der Universität Heidelberg
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Umweltverschmutzung und Lungenerkrankungen

PRÄVENTION
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (engl. chronic obstructive pulmonary disease, Abkürzung: COPD, seltener chronic obstructive lung disease, COLD) bezeichnet als Sammelbegriff eine Gruppe von Krankheiten der Lunge, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet sind.
In erster Linie sind die chronische-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem (Blählunge) zu nennen.

Beide Krankheitsbilder sind dadurch gekennzeichnet, dass vor allem die Ausatmung behindert ist.

Umgangssprachliche Bezeichnungen sind „Raucherlunge“ für die COPD und „Raucherhusten“ für das Hauptsymptom.

Nahezu alle COPD-Patienten sind Raucher, ehemalige Raucher oder dem Passivrauchen ausgesetzte Menschen.

Rauchen führt zu einer hohen Konzentration an freien Sauerstoffradikalen (Superoxide, Wasserstoffperoxid, hypochlorige Säure) im Atemtrakt. Desweiteren werden die eigenen Schutzmechanismen gegen das „Selbstverdauen“ der Lunge durch die zahlreichen Inhaltsstoffe des Tabakrauches beeinträchtigt. Durch regelmäßige Untersuchung der Atemfunktion kann bei 15 bis 20 Prozent aller Raucher über die Jahre eine Abnahme der Atemleistung in einem Ausmaß festgestellt werden, dass die Entstehung einer COPD mit großer Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden kann.
Bei feststehender Diagnose ist es zu spät für eine Heilung.

Die derzeitige weltweite Zunahme der COPD-Fälle ist vor allem auf einen stark steigenden Frauenanteil zurückzuführen.
Rauchen wird nicht mehr von allen Experten als Risikofaktor Nr. 1 für die COPD angesehen.

Als weiterer ungünstiger Einfluss gilt die Umweltverschmutzung.

Verschiedene in der Atemluft vorhandene Stoffe sind als auslösende Faktoren nicht zu unterschätzen und sind lt. Studien ein wesentlich höherer Risikofaktor als der Tabakkonsum. Nach Auswertung von mehreren Studien ist davon auszugehen, dass zwischen 25 und 45 % aller COPD-Betroffenen nie geraucht haben. Allerdings wurde das Problem des Passivrauchens in diesen Studien ausgeklammert. Dämpfe von Biokraftstoffen führen zu einer zwei- bis sechsfachen Risikoerhöhung. Andere Beispiele für ein erhöhtes COPD-Risiko sind verschiedene Staubpartikel an Arbeitsplätzen (Landwirte im Viehstall oder Bauarbeiter, die mit Mineralstäuben in Kontakt kommen).

Eine Zunahme der Beschwerden von COPD-Patienten kann mit einer hohen Belastung der Atemluft durch Schwefeldioxid in direkten Zusammenhang gebracht werden.
Dies gilt nicht für eine Umweltbelastung durch Stickstoffdioxid.

weitere Information: Deutsche Atemwegsliga
letzte Änderung 11.02.2024


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